Vegane Frikadellen! Bei uns nennt man die ja eher Fleischküchle. Bei euch vielleicht auch Bouletten oder Fleischpflanzerl. Aber ich hoffe, wir wissen alle, was gemeint ist. Leckere Bratlinge, die im traditionellen Sinne aus Hackfleisch bestehen. Klein, sättigend und proteinhaltig.
Und genau das sind diese veganen Frikadellen auch. Nur eben nicht aus Hackfleisch. Die ebenfalls sehr proteinhaltige Alternative, die wir gewählt haben, ist Buchweizen. Getreide als Fleischersatz?
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass Buchweizen um genau zu sein gar kein Getreide ist, sondern ein Pseudogetreide. So werden Lebensmittel genannt, die zwar wie Getreide verwendet werden, aber eigentlich keines sind. So zum Beispiel auch Quinoa oder Amaranth. Als Pseudogetreide ist Buchweizen auch glutenfrei und somit eine tolle Alternative für Allergiker.
In Deutschland ist Buchweizen leider noch gar nicht so bekannt, dafür aber umso mehr in der russischen und asiatischen Küche verwurzelt.
Das erste Mal von Buchweizen gehört, habe ich mal wieder durch einen englischen Blog. Olga von http://blog.fablunch.com/ hat selber russische Wurzeln und kennt Buchweizen daher sehr gut. Ihr Rezept für vegane Fleischbällchen war es auch, das mich zu diesem Frikadellen-Rezept inspiriert hat. Falls ihr skeptisch seid, was Buchweizen als Fleischersatz in diesen Frikadellen angeht (was ich gut verstehen kann), dann kann ich euch nur ermutigen, es einfach mal auszuprobieren. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen 🙂
Ich finde dieses Rezept toll, weil es nur 3 einfache Zutaten benötigt – Buchweizen, Kartoffeln und Zwiebeln. Außerdem etwas Wasser, um den Buchweizen zu kochen und etwas Salz und Pfeffer. Das war’s schon! Für den optionalen Crunch eventuell noch Semmelbrösel. Falls ihr glutenintolerant seid, könnt ihr die einfach weglassen oder glutenfreie Semmelbrösel verwenden.
Mein fleischessender Mann mag diese Frikadellen auf jeden Fall sehr. Sie schmecken also auch Nicht-Veganern 😉
Außerdem ist Buchweizen einfach toll, weil er sehr viele Proteine, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Besonders zu erwähnen wären hier die B-Vitamine (inklusive Folsäure) und Eisen.
Achso, noch eine kleine Notiz am Rande zum Buchweizen: Ich verwende hier gerösteten Buchweizen. Den erkennt ihr an der etwas bräunlicheren Farbe als das Grün des rohen Buchweizens. Rohen Buchweizen habe ich schon oft beim DM oder im Bioladen gesehen. Gerösteten finde ich immer öfter in größeren Supermärkten im Regal mit den Spezialitäten aus aller Welt. Falls ihr nur den rohen bekommt, müsste das Rezept aber auch funktionieren. Grundsätzlich unterscheidet sich der Geschmack dann minimal, aber ihr könnt den rohen Buchweizen auch kurz ohne Öl in einer Pfanne selbst rösten.
Für die Frikadellen müsst ihr einfach nur den Buchweizen kochen und mit den Kartoffeln und der Zwiebel zu einer klebrigen Masse vermischen.
Daraus formt ihr dann Frikadellen und nach Wunsch wendet ihr sie noch in Semmelbröseln.
Zum Schluss nur noch in der Pfanne anbraten und zum Beispiel mit Salat servieren!
Vegane Frikadellen
Vegane Frikadellen aus wenigen einfachen Zutaten.
Zutaten
- 2 Kartoffeln
- 200 g Buchweizen, geröstet
- 500 ml Wasser
- 1 große Zwiebel
- Salz + Pfeffer
- Öl zum Anbraten
- optional: Semmelbrösel
Anleitungen
Zunächst den Buchweizen mit kaltem Wasser in einem Sieb gründlich waschen.
Den gewaschenen Buchweizen zusammen mit 500 ml Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Dann so lange bei niedriger Temperatur köcheln lassen, bis das ganze Wasser aufgenommen wurde. Das dauert etwa 15 min.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln raspeln oder im Mixer fein mixen. Die Zwiebel kleinschneiden.
Sobald der Buchweizen fertig gekocht ist, wird er zusammen mit den fein geraspelten Kartoffeln in den Mixer gegeben.* Etwa 1 TL Salz und etwas Pfeffer zugeben und alles zu einer mehr oder weniger feinen Mischung pürieren. Nach Bedarf etwas nachsalzen.
Die Mischung in eine Schüssel geben und die kleingeschnittenen Zwiebeln untermischen.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Aus jeweils etwa einem EL der Buchweizen-Mischung eine Frikadelle formen. Optional kann man diese dann noch in Semmelbrösel wenden, damit sie außen knuspriger werden.
Von jeder Seite ein paar Minuten anbraten, bis sie schön knusprig gebräunt sind.
Rezept-Anmerkungen
* Wer keinen Mixer hat, kann die geraspelten Kartoffeln und den Buchweizen auch von Hand mischen und dabei etwas zerdrücken, damit eine klebrige Masse entsteht. Nur dann bitte den Buchweizen vorher etwas abkühlen lassen. Mit einem Kartoffelstampfer sollte es auch funktionieren.
Steffi says
Hallo, ich würde die Frikadellen sehr gerne machen, habe aber noch eine Frage zur Kartoffel: wird sie auch vorher gekocht oder roh gerieben? Lg, Steffi
Lisa says
Hallo Steffi!
Die Kartoffel wird roh gerieben. Sie wird dann gar, wenn man die Frikadellen anbrät 🙂
Ich hoffe, sie schmecken dir! 🙂
Sophie says
Wie groß müssten denn die Kartoffeln sein bzw wie viel Gramm insgesamt?
Sieht auf jeden Fall richtig gut aus und ich werde die demnächst mal testen 🙂
Lisa says
Hallo Sophie,
entschuldige die verspätete Antwort 🙁 Leider war bei mir sehr viel los in letzter Zeit und dann ist das unglücklicherweise untergegangen.
Ich weiß leider nicht genau, wieviel Gramm das an Kartoffeln waren, aber das muss auch nicht so genau sein! Bei uns waren sie etwa mittelgroß…
Ich hoffe, sie schmecken dir, wenn du sie mal testest 🙂
Liebe Grüße
Lisa
Emma says
Hallo liebe Lisa,
Ich hab es gemacht und es schmeckt großartig.
Nur sind mir die Frikadellen auseinander gefallen 😩
In der Pfanne ging es noch, aber beim rausnehmen und in der Schüssel dann ,hätte ich eine Masse.
Hast du einen Tipp wie ich es beim nächsten mal besser machen kann.
Aber es hat trotzdem sehr lecker geschmeckt 🙂 Danke für das tolle Rezept!
Liebe Grüße
Emma
Lisa says
Hallo Emma!
Schade, dass es nicht so gut geklappt hat bei dir! 🙁
Hast du denn auch gerösteten Buchweizen verwendet? Ich weiß nicht warum, aber als ich es mal mit ungeröstetem versucht habe, hat es bei mir auch weniger gut zusammen gehalten.
Ansonsten hätte ich nur die Idee, dass du die Frikadellen beim Formen vielleicht etwas fester zusammenpressen könntest oder die ganze Masse „pampiger“ zerdrücken oder mixen könntest. Dann müsste es eigentlich auch besser halten.
Ich wünsch dir viel Erfolg! Berichte gerne, falls du es nochmal versuchst 🙂
Lisa
Karl-Heinz Speicher says
Ich habe sie gemacht und noch klebriger wie dieser zeig war noch keiner und mein buchweizen war auch nicht geröstet….von zerfallen kann keine Rede sein….Ich habe sie in Paniermehl gewendet also alles bestens….Ich werde beim nächsten mal mehr würzen…und ich möchte mal mit liquid smoke probieren….den Teig gut mixen iss bestimmt wichtig für ein gutes Ergebnis….der pürierstab lief mir heiss….der standmixer geht gut…..Danke fürs rezept
Jule says
Ich liebe dein Rezept.
Bis jetzt ist es mir immer super gelungen. Ich wandle es immer noch etwas ab, indem ich den buchweizen in Brühe koche und in die Masse noch einen Teelöffel Senf und ganz viel Petersilie gebe.
Mein allerliebstes Bratling-Rezept 🙂
P. S.: ich habe bisher immer ungerösteten Buchweizen verwendet, ohne Probleme
Lisa says
Hallo Jule,
das freut mich, dass es bei dir so gut klappt! Deine Abwandlungen klingen auch sehr lecker! 🙂
Andreas Walda says
Habe das Rezept heute erstmals probiert ! Suuuper ! Den gerösteten Buchweizen habe ich aus Litauen ( kleines Geld ) . Als Kartoffelersatz habe ich Reibekuchenteig von Penny genommen . Geht Super !
Den Buchweizen in Gemüsebrühe kochen mach ich das nächste mal .
Lisa says
Danke, das freut mich! Das ist natürlich ne tolle Idee, wenn es mal schnell gehen muss 😉
Meister Koch says
Eine Frechheit, so ein Rezept online zu stellen.. Habe viele vegane Buletten & Frikos gemacht aber egal wie man die Zutaten dreht und wendet, da kommt in 100 Jahren keine feste Masse bei zustande, wenn man es bei den benannten Zutaten belässt. Ich weiß nicht welche Zutat weggelassen wurde aber so wird das nix… Sehr schade
Lisa says
Tut mir leid, dass es bei dir nicht so funktioniert hat. Bei uns klappt das mit den benannten Zutaten wunderbar und wie du in den Kommentaren sehen kannst, erzielen auch andere sehr gute Ergebnisse. Aber wie das eben mit Rezepten so ist – manchmal klappt es einfach nicht so wie man will 😉
Josy says
Wie unverschämt kann man denn bitte sein! Dies ist ein KOSTENLOSES Rezept, da bedankt man sich für und pöpelt nicht rum, weil es bei einem selbst nicht klappt. Schon gar nicht wenn in den Kommentaren darüber beschrieben wird das es bei anderen offenbar sehr gut funktioniert!
Also wirklich, Leute gibt’s, da kann man nur mim Kopf schütteln und sich fremdschämen – traurig!
Ich hoffe ihr lasst euch von solchen Menschen nicht ärgern und stellt den anderen Menschen trotzdem weiterhin leckere, kostenlose Rezepte zur Verfügung. <3
Saharia says
Bei mir gibt es diese Frikadellen regelmäßig und ich habe noch nie Probleme mit dem Rezept gehabt. Es ist super gelingsicher. Von meinen Kindern ist es das Lieblingsfrikadellennrezept. Vielen Dank dafür.
einfach ich says
Hallo,
normalerweise Bewerte ich keine Rezepte aber das hier ist der Wahnsinn.
Das ist so toll.
Ich habe sie gerade gemacht und bin total begeistert. Die schmecken echt gut und sind so einfach zu machen.
Vielen Dank für das tolle Rezept.
Lisa says
Ach, das freut mich sehr! Danke für deinen lieben Kommentar! 🙂
Heiko says
Super Rezept! Hat genauso toll geklappt wie beschrieben. Einfach, aber total lecker ( und das will bei mir Carnivoren wohl was heißen). Danke euch dafür!
An V says
Wow! Sehr sehr köstlich!
Habe mir erst alle Kommentare durchgelesen und bin dann ans Werk gegangen.
Hat alles super geklappt und schmeckt auch meinem Mann, der äußerst gerne Frikadellchen isst.
Die Zwiebeln habe ich vorher schon kurz angebraten, damit die Masse etwas mehr Aroma bekommt (wäre aber eigentlich gar nicht nötig gewesen) und zusätzlich mit etwas Knoblauch gewürzt.
Außerdem habe ich den Tipp umgesetzt, Petersilie und Senf hinzu zu fügen.
In der Pfanne ist alles schön zusammen geblieben, auch das Wenden ging reibungslos. (Für den Fall, dass die Masse auseinandergefallen wäre, hatte ich mir schon ein Ei parat gelegt – ja ich weiß, nicht vegan – kam nicht zum Einsatz!)
Einfach und schnell, das Rezept wird nun häufiger umgesetzt.
Vielen lieben Dank für das Teilen 😉
Frank Rolle says
Wenn es nicht lappt könnte das an der Kartoffelsorte liegen. Ich denke man sollte bei diesem Rezept melig kochende Kartoffeln nehmen die haben mehr Klebekraft. Bei festkochenden, oder Vorwiegend festkochenden könnte es zu wenig Stärke sein.
Kai says
Vielen Dank für das tolle Rezept. Ich habe es mit einfachem, also nicht geröstetem Buchweizen und Brühe und Knoblauch gemacht. Meine Frau ist begeistert und wir werden es sehr schnell wieder kochten. Super auch für den Urlaub, weil man nicht viele Zutaten braucht.
ElBiba says
Ganz vielen Dank für dieses so unkomplizierte Fehler! Kein Schnickschnack, sooo schnell, sooo lecker! Ich habe den Buchweizen selber braun geröstet, den Tipp mit Brühe und Senf aufgegriffen, da bei uns immer Majoran in den Frikadellen rein kam, habe ich auch hier welchen dazu getan. Ordentlich in einem Kleinmixer durchgemõllert. Da ist nix auseinander gefallen! Ich Frage mich, warum gekaufte vegane Buletten oft so dass und bemüht schmecken…. Diese sind absolut super und für uns mit Sicherheit ab jetzt auf dem Speiseplan. Ein Dank und großes Lob an Euch!!!
ElBiba says
Ganz vielen Dank für dieses so unkomplizierte, tolle Gericht! Kein Schnickschnack, sooo schnell, sooo lecker! Ich habe den Buchweizen selber braun geröstet, den Tipp mit Brühe und Senf aufgegriffen, da bei uns immer Majoran in den Frikadellen war, habe ich auch hier welchen dazu getan. Ordentlich in einem Kleinmixer durchgemõllert. Da ist nix auseinander gefallen! Ich frage mich, warum gekaufte vegane Buletten oft so massiv, überwürzt oder fade und irgendwie „bemüht“ schmecken…. Diese sind fix fertig, schmecken absolut super und stehen bei uns mit Sicherheit ab jetzt auf dem Speiseplan. Ein Dank und großes Lob an Euch!!! (Sorry für den fehlerhaften Text oberhalb – das ging zu fix / Autokorrektur… 😉 )
Hannelore says
Hallo , Buchweizenbratlinge gibt es in meiner Küche schon seid 1980, also von wegen …unbekannt.
Ein bekanntes Grundnahrungsmittel in der Veganer und Vollkorn Ernährung.
Falls Ihr Rezepte benötigt……….Buchweizenkuchen. Kekse……u.s.w.
Kim says
Ich war erst ein wenig unsicher, da so viele geschrieben haben, dass die Frikadellen auseinander fallen. Ich muss sagen, dass sie bei mir absolut perfekt gehalten haben. Ich bin leicht mit dem Pürierstab in die Mischung gegangen, sodass eine klebrige Masse entstanden ist. Geschmeckt haben sie auch super☺️
Karin B. says
Vielen lieben Dank für dieses genial einfache und megaleckere Rezept. Das werde ich sehr bald wieder machen. Habe es gleich mehrmals weiterempfohlen
Lisa says
Liebe Karin,
das freut uns sehr! Danke für deine liebe Rückmeldung!
Lisa
Manja says
Hallo Lisa, ich habe die Frikadellen schon viele Male erfolgreich gemacht, immer wieder lecker! 🙂
Jetzt habe ich eine Frage: hast du schonmal probiert, sie fettfrei im Ofen zu machen statt in der Pfanne anzubraten? Ich finde, sie schlucken in der Pfanne doch ordentlich Fett, das würde ich gern vermeiden, bin mir aber nicht sicher, ob das dann im Ofen klappt (könnte mir jedoch vorstellen, dass es sogar besser wird als in der Pfanne).
Susie says
Hallo – etwas spät, aber vielleicht interessiert es den einen oder anderen auch.
Bei den Mengen,die unsere 5 Söhne und wir Eltern verdrücken ist die Pfanne keine gute Idee. Wir machen die doppelte Menge im Ofen. Backblech etwas einölen. Frikadellen nach 15 Minuten nochmal bepinseln und wenden. Nach weiteren 15 Minuten waren sie knusprig und superlecker. Hatte auf 175 Grad gestellt. Eine kleinere Menge braucht vermutlich etwas weniger Zeit
😊
Benita says
Das Rezept klingt lecker und bei den guten Bewertungen würde ich es gerne mal probieren. Allerdings esse ich keine Kartoffeln. Könnte es auch mit Süßkartoffeln klappen?
Lisa says
Hallo Benita!
Die Kartoffel sorgt hauptsächlich für die Bindung, das müsste eine Süßkartoffel auch hinkriegen. Allerdings verändert sich dann der Geschmack, da die Süßkartoffel ja süß schmeckt. Wenn dich das nicht stört, kannst du es sicher austauschen. Ansonsten würde ich es vielleicht mit einem veganen Ei-Ersatz (z. Bsp. 1-2 EL Sojamehl mit Wasser vermischt) versuchen… Viel Erfolg! 🙂
Liebe Grüße!
Petra says
Vielen lieben Dank für dieses Rezept. Auf der Suche nach Alternativen ist das der beste und unkomplizierteste Tipp, den ich finden konnte.
Weiterhin gutes Gelingen und ein gesundes Leben wünscht Petra
Saharia says
Ich habe das Rezept schon unzählige Male gemacht. Deshalb muss ich heute auch Mal einen Kommentar hier lassen. Mir gefällt, dass die Frikadellen keine Breikonsistenz haben sondern wie echte Frikadellen etwas Biss haben. Senf und Petersilie gebe ich auch immer dazu, das macht sie würziger und die Panade macht sie außen schön kross. Bei Buchweizenfrikadellen schauen immer Alle skeptisch, aber wenn sie kosten sind alle immer begeistert. Auch echte Fleischfans greifen immer wieder gerne zu. Vielen Dank für dieses schnelle, leckere, vegane Rezept
Lisa says
Liebe Romy,
Vielen lieben Dank für dein Feedback! Das freut uns wirklich sehr!